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Venedig mit Kindern erleben – Dorsoduro eines der schönsten Viertel!

Wie man mit Kindern am besten Venedig erkundet, davon berichte ich heute. Dazu gebe ich euch Tipps wo es am Schönsten ist und wie man Geld sparen kann. Wenn man an Venedig denkt, kommt man ins Träumen. Die Lagunenstadt ist nach wie vor ein beliebtes Ziel für Reisende, Künstler und verträumte Seelen. Für mich ist sie eine der schönsten Orte, die ich je besucht habe. Kommt man in die Nähe von Venedig, herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.

Auch wenn wir nun nicht mehr zu zweit durch Venedig schlendern, wollte ich mich von dem Gedanken mit drei kleinen Kindern in der belebten Stadt unterwegs zu sein nicht abschrecken lassen. Also haben wir es kurzentschlossen gewagt und ich kann euch berichten, wie es ist, Venedig mit Kindern zu bereisen.

Kulturelles Ziel Venedig

Auf der einen Seite gibt es viele bekannte Plätze in Venedig, die man wenigstens einmal im Leben gesehen haben sollte. Die Seufzerbrücke bestaunen, über den Markusplatz schlendern und die unglaubliche Architektur sehen, den Markusdom mit seinen byzantinischen Mosaiken und nicht zu vergessen Prosecco an der Rialtobrücke genießen. Um nur einige wenige Punkte zu nennen. Allerdings sind diese Orte eben auch sehr überlaufen, selbst bei über 40°C im Hochsommer. Auf der anderen Seite verpasst man auch sooo viel, wenn man sich darauf beschränkt.

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Venedig ist so wahnsinnig schön, wenn man mal Abseits der Touristenwege geht. Ich plädiere dafür, dass jeder der Venedig besucht, auch einmal einfach in eine andere Richtung laufen sollte. Einfach den kleinen Gassen folgen, wunderschöne Hinterhof Gärten entdecken und in einer Sackgasse landen. Denn die enden meist an einem Canale und die Zeit kann man nutzen, um einfach mal durchzuatmen. Als uns das einmal passiert ist, hat uns netterweise ein Venezianer mit seinem Boot auf die andere Seite übergesetzt. 🙂

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Dorsoduro mit Kindern entdecken

Wenn man mit kleinen Kindern reist, muss man aber doppelt so gut überlegen, wie man seinen Venedig Aufenthalt gestaltet. Man sollte sich nicht zu viel vornehmen und daher auch das Ziel in Venedig danach anpassen. Am besten eignet sich daher ein etwas ruhigeres Viertel. Venedig hat insgesamt sechs Stadtteile – die Sestiere. In Santa Croce ist venezianischer Alltag spürbar. Es ist mit den guten Trattorias und seinen Palazzi zwar sehr interessant, aber zu wuselig für eine Reise mit Kindern. In Cannaregio wohnen viele alteingesessene Venezianer und das Juden-Viertel ist wirklich sehr schön. Hier bin ich mit meinem Mann viel umhergeschlendert, als wir uns grad kennengelernt haben. Man findet sehr viele schöne Kirchen und wird von dem Charme sehr eingenommen.

Wir haben uns aber für unsere Reise für das Dorsoduro Viertel entschieden. Es ist eines der ruhigsten Viertel und hat trotzdem so viel zu bieten. Zum Beispiel die Kunstakademie mit seiner weltberühmten Kunstsammlung in der Galleria dell’Accademia, das Guggenheim Museum und viele prächtige Paläste. Natürlich kann man das alles gar nicht bei einem Kurztrip entdecken, aber alleine das Flair macht dieses Viertel so besonders. Es hat so viele schöne und vor allem breite(!) Gassen, die optimal zum schlendern mit Kindern sind.

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Hier macht es Spaß, sich nicht durch die Gassen kämpfen zu müssen, sondern einfach entspannt laufen zu können. Wer sich nun fragt, wie man das aber mit Baby machen soll – hier würde auch wunderbar ein Kinderwagen funktionieren. Uns kamen tatsächlich viele Paare mit Kinderwagen entgegen. Denn hier sind nicht ganz so viele Brücken, über den man diesen heben müsste. Tja und wie haben wir es gemacht? Ich kenne Venedig nun ja ganz gut und habe mich deshalb strikt geweigert den Kinderwagen mitzunehmen. Ja, es ist auch definitiv einfacher mit Bauchtrage, aber nicht wenn das Baby nicht in die Trage mag. Wir haben unsere Kleine also die meiste Zeit im Arm gehabt…tja, das nächste Mal weiß ich es dann besser…;)

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Traditionelle Läden und Pasticcerien

In Dorsoduro findet man viele Geschäfte und Restaurationen, die wirklich schon sehr alt sind und Geschichte hinter sich haben. Die Schaufenster laden zum verweilen und bewundern ein. Und gefrühstückt wird in einer Pasticceria. Denn wenn wir schon in Venedig sind, dann verbringen wir den Tag auch wie Venezianer. Die Pasticceria Toletta ist wohl eine der besten Venedigs. Und wie so üblich gibt es auch hier nur die Theke zum Essen. Klar nicht ganz so optimal für Kids, aber wir wollen uns ja auch nur schnell stärken. Denn es gibt viel zu entdecken. Die kleinen Küchlein, Kekse und vieles mehr lässt die Kinderaugen größer werden und selbst uns fällt es schwer sich zu entscheiden. Wir haben uns wirklich quer durch probiert und es war alles unglaublich lecker!

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Achtet bei eurer Suche auf die kleinen Läden. Denn oft sind die besten Geschäfte und Restaurants sehr unscheinbar – wie ihr auch hier bei der Pasticceria Toletta sehen könnt.

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Von der ältesten Gondelwerft, Ombra und Ciccheti

Dorsoduro ist sehr malerisch und hat ein einzigartiges Flair. Zudem ist es nicht so überladen mit den typischen Souvenirständen, die auf den Touristenwegen zu finden sind. Dorsoduro beherbergt auch eine der letzten aktiven Gondelwerften Venedigs; die Squero di San Trovaso. Wenn man vormittags hier vorbei kommt, kann man Glück haben bei der Arbeit zuschauen zu können.

Außerdem bietet es sich dann an, gegenüber in eine der besten Bacaro zu gehen. Diese kleinen Bars bieten hervorragenden Wein und einige kleine Speisen an, sind aber bekannt für Cicchetti und Ombra. Cicchetti und Ombra gehören zu Venedig wie die Gondola. Die Cicchetti sind kleine Häppchen, die man gut zwischendurch essen kann. Der Aperol spritz oder Wein dazu wird traditionell noch Ombra (Schatten) genannt. Der Ausdruck stammt aus der Zeit als die Weinverkäufer auf der Piazza San Marco ihre Weinfässer im Schatten aufstellten und diesem folgten um den Wein kühl zu halten. Die Cantine del Vino giá Schiavi ist sehr traditionell und bietet wirklich tolle Cicchetti an. Probiert unbedingt ein Cicchetti al Baccalá, es ist wohl eines der ursprünglichsten Rezepte. Darauf zu finden – eine unglaublich cremige Kabeljaumasse.

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Auch die Kids lieben die kleinen Häppchen – denn sie sehen so toll und teilweise bunt aus. Eingenommen werden sie direkt im Stehen an der Mauer. Sitzen ist natürlich mit Kindern auch okay – wir haben uns an eine kleine Anlegestelle gesetzt. Wer noch mehr Trubel mag geht einfach die Gasse weiter hoch, da ist die Osteria al Squero. Sie ist genauso gut und das Publikum sehr jung. Nicht vergessen – keine Tauben oder Möwen füttern. Die werdet ihr nicht mehr los und sie werden immer aufdringlicher.

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Essen gehen mit Kleinkindern

Ja die Überschrift hört sich schon mal vielversprechend an. Denn mein erster Gedanke ist immer – das kann ja nur im Chaos enden. Denn selbst die ‚artigsten‘ Kinder haben keine Lust stundenlang im Restaurant zu sitzen. Da kann ich ein Lied von singen, denn meine Kids sind da schon sehr ausdauernd und haben Spaß an Restaurantbesuchen. Aber es ist schon Gold wert, wenn man dann ein Restaurant findet, welches suuuper entspannt ist.

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Wir hatten das Glück, denn wir haben uns Tipps von Einheimischen geholt. Uns wurde das Casin dei Nobili empfohlen. Ein seit diesem Jahr familiär geführter Betrieb, der seine Gäste wirklich liebevoll umsorgt. In einer kleinen Passage gelegen, sitzt man im Innenhof des Restaurants sehr ruhig und entspannt. Und selbst mit drei kleinen Kindern, war der Besuch wirklich schön. Das Gericht der Kinder wurde in der Küche schon aufgeteilt, so dass jeder seinen eigenen Teller serviert bekam. Sie wurden wie die großen bewirtet und konnten trotz vollem Restaurant dort unbeschwert spielen. Nicht, dass ich sie dort wie wild umherspringen lassen habe. Aber der nicht besetze Innenraum stand Ihnen voll und ganz zur Verfügung. Dadurch das Leandra in dem Moment sehr unruhig war und gestillt werden musst, hab ich einen Platz für mich gestellt bekommen und um mein Essen wurde sich dann auch separat gekümmert. Welches übrigens sehr, sehr gut war. Wer wirklich gut und authentisch Essen möchte, macht hier alles richtig. Besonders die Fischgerichte und die hausgemachten(!) Pastavarianten sind sehr gut.

Vermeintliche Insidertipps und was man meiden sollte

Im Netz kursieren natürlich viele Tipps was man in Venedig noch ausprobieren sollte. Von tollen Pizzerien, Eisdielen und vielem mehr wird geschwärmt. Zum Beispiel der Tipp die Gelateria Da Nico zu besuchen, hat mich wirklich enttäuscht. Da meine Schwiegermama selbst das Eis in einer der besten Gelateria Veneziens macht, bin ich natürlich nur gutes gewöhnt. Hier gibt es nichts außergewöhnliches und daher kann ich das nicht ganz nachvollziehen. Aber das mag vielleicht jeder anders sehen. Um wirklich gut zu essen, sollte man auf jeden Fall eingesessene Venezianer fragen. Scheut euch nicht, denn wenn man mit Ihnen wirklich interessiert ins Gespräch kommt, sind sie wirklich nett und geben gerne Tipps.

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Die Piazza San Marco ist natürlich etwas unglaubliches. Wir sind mit dem Vaporetto auch noch hingefahren, aber mit den Kindern würde ich das nicht noch einmal machen. Das ist einfach zu viel des Guten, selbst wenn sie mit der Löwensuche beschäftigt sind. Das gehen wir dann mal an, wenn sie älter sind.

Nehmt euch mit Kindern nicht viel vor und ermöglicht viele kleine Pausen, nur so wird euer Venedigtrip mit Kindern zum Erfolg.

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Venedig – Tipps kurz gefasst

Parken

Venedig ist Autofrei! Es gibt auf der Piazzale Roma in Venedig drei Parkhäuser, sie sind aber recht teuer. Wir haben in der Garage San Marco für 24 Stunden 28 € bezahlt. Man kann diese Kosten natürlich umgehen, indem man auf dem Festlang parkt und dann mit Bussen oder der Bahn von Mestre oder Marghera aus reinfährt. Alternativ kann man auch von Punta Sabbioni mit dem Schiff übersetzen. Hin- und zurück kostet die Fahrt um die 12€ und dauert eine halbe Stunde.

Unterwegs in Venedig

Wassertaxis kosten ca. 80€ je nach Fahrtstrecke und sind daher recht teuer.

Günstiger sind die Vaporetto, die Wasserbusse – hier kostet eine einfache Fahrt 7,50 € pro Person, 20€ das Tagesticket für 24 Stunden. Kinder bis 6 Jahre zahlen nichts. Wenn man mit Kindern unterwegs ist, ist die Fahrt mit dem Wasserbus für die Kleinen spannend und natürlich für bestimmte Wege deutlich einfacher. Die Kinder müssen nicht viel laufen, daher haben wir Tagestickets gekauft. Damit konnten wir bei Anreise mit unserem Gepäck von der Piazzale Roma bis zum Dorsoduro Viertel fahren. Zwischendurch haben wir mit den Kindern die Piazza San Marco aufgesucht, sind wieder zurückgefahren und am Abreisetag wieder zum Parkplatz zurück. Natürlich gilt das Tagesticket dann für alle Wege die ihr macht.

Babytrage ist vorteilhaft, aber in manchen Vierteln ist auch gut ein Kinderwagen möglich!

Essen & Trinken

Trinken für den Tag mitnehmen – Preise sind sehr teuer in den kleinen Geschäften

Frühstück in einer Pasticcheria ausprobieren!

Unbedingt Cicchetti ausprobieren – Kostenpunkt Aperol Spritz ca. 2,50€, Cicchetti ab 1,20€

Fragt Einheimische nach guten Restaurants – sie kennen die besten, besser als jeder andere! Und viele sprechen zumindest ein bißchen Deutsch!

Adressen unserer Tipps in Dorsoduro

  • Pasticceria Toletta – 1192, Dorsoduro, 30123 Venezia, VE
  • Cantine del Vino giá Schiavi – Fondamenta Nani, 992, Dorsoduro, 30123 Venezia VE
  • Squero di San Trovaso – 1097, Fondamenta Bonlini, 30123 Venezia VE
  • Casin dei Nobili – Sestiere Dorsoduro 2765, San Barnaba, 30123 Venezia VE

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