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Genuss pur auf der Fattoria La Vialla

Den ersten Bericht über die Atmosphäre und das Leben auf dem Landgut der Lo Franco Brüder konntet ihr ja bereits lesen. Mit einem herrlichen Aufenthalt haben wir unseren Urlaub dort gestartet und haben diesen in vollen Zügen genossen. Genuss hat auf der Fattoria überhaupt den höchsten Stellenwert und das konntet ihr bisher bereits erahnen! Von den vielen selbstgemachten, naturbelassenen Produkten bis zum perfekt arrangierten Menüs passt sich alles an das typisch toskanische Bild an. Das toskanische Lebensgefühl auf dem Agriturismo wird durch die schmackhaften, aber dennoch einfachen mediterranen Gerichte vollendet. Das ist für mich Urlaub zum Wohlfühlen.

Typisch toskanisch

Aber was ist eigentlich typisch toskanisch? Für mich schon zu Beginn der Ausblick auf die Landschaft mit all den Zypressen. Was für ein atemberaubender Anblick! Wie schön die Häuser doch gleich wirken, wenn ein paar Zypressen den Garten zieren. Und wer kennt nicht die typischen La Vialla Bilder mit dem Zypressengang. genauso schön sind auch die Landhäuser angelegt – alte Landhäuser, viel Natur, hier und da ein Feigenbaum…egal wo man sich hinsetzt, kann man die Ruhe genießen. Mit einem guten Glas Wein dazu umso mehr! Und Wein gibt es auf der Fattoria La Vialla ja genug 😉

Fattoria

Bio oder Biodynamisch?

Eine Besonderheit auf La Vialla ist die Herstellungsart, denn sie produzieren alle ihre Produkte biodynamisch und sind schon mit vielen Produkten Demeter zertifiziert. Die normale Bio Richtlinie ist eben häufig nur eine Richtlinie, ein Mindeststandart eben. So können zum Beispiel die Aromen in einem Produkt von irgendwoher stammen, wobei bei Demeter eben die namensgebende Pflanze auch das Aroma beisteuert. Gutes Beispiel ist hier ja auch der obligatorische Erdbeerjoghurt..:) Bei der biodynamischen Methode handelt es sich um ein Verfahren, bei dem man natürliche Produkte dazu verwendet, die Pflanzen zu düngen. Es ist sozusagen ein Kreislauf wie in der Natur.

Mit der Natur im Einklang

Auch wenn die Prozesse und die eigentliche Herstellung meist länger dauern, erhält man ein qualitativ hochwertigeres Produkt. Die Weine werden mit natürlichem Dünger versorgt und „Abfallflüssigkeiten“ durch ein natürliches Filtersystem gereinigt. Dafür sind auf einem Territorium unterschiedliche Pflanzen angelegt, durch die das Wasser gefiltert wird. Hier ist also alles im Einklang mit der Natur, kein Wunder das sich selbst der Pfau auf dem Hof wohlfühlt.

Fattoria

Aber das ist eben nicht alles auf der Fattoria. In der Nähe des Spedale Grande (Bericht dazu siehe hier) befinden sich zum Beispiel die Schafställe. Wir konnten morgens immer lauschen, wenn sie vom Stall auf die Weide geführt wurden. Und aus der Milch dieser Schafe wird der Pecorino und der frische Ricotta produziert!

Käseproduktion

Die Schafsmilch wird mit dem Lab zusammen erhitzt, geschnitten (geflockt) und dann in Behältnisse abgefüllt. Die Behältnisse werden dann umgestülpt und kommen anschließend in den Abtropfraum. Später kommen die Laibe in den Reiferaum, wo der Pecorino bis zum endgültigen Reifegrad bleibt. Der Pecorino wird regelmässig von Hand mit Olivenöl und Salz eingerieben sowie gedreht, bis er seinen Reifegrad erhalten hat.

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Wir durften bei der Produktion zuschauen und haben einige der Schritte für euch in einem kleinen Video festgehalten. Sorry vorab für die Video-Tonqualität, aber in der Produktion ist es dementsprechend laut, so dass meine Erklärung im Video teilweise etwas übertönt wird. Aber so erhaltet ihr zumindest mal einen kleinen Einblick in die Käse-Welt der Fattoria.

Zum Video

In den unteren Bildern seht ihr das nochmals erhitzte Lab, aus dem anschließend der Ricotta wird. Dieser wird einfach per Hand abgeschöpft und anschließend gekühlt.

Fattoria

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Museum im Landhaus Uliveto

Am selben Tag konnten wir bereits den tagesfrischen Ricotta probieren, denn nach dem Besuch im Museum folgte ein herrliches Mittagessen unter der toskanischen Sonne. Aber erst einmal etwas zum Museum.

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Durch den Olivenhain führt der Weg an herrlich duftenden Kräutern vorbei zum Museo. Wo wir auch sehr nett empfangen wurden und von Giancarlo und Elia durchs Museum geführt wurden.

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Giancarlo del Pasqua ist ein Urgestein auf La Vialla. Wir haben uns auf Anhieb gut mit ihm verstanden und er erzählte uns gern wie es zu dem Aufbau des Museums kam. Schon früh hat er angefangen, die Dinge seiner Großeltern zu sammeln und da er eine enge Verbundenheit zu Ihnen hatte, ist auch die Leidenschaft für die alten Gerätschaften und das Leben ohne unseren heutigen Hilfsmittel geblieben. So hat er es geschafft, originale Werkzeuge, Objekte und Geräte aus einem Zeitraum zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert zusammenzutragen und gemeinsam mit der Stiftung der Familie LoFranco zu restaurieren. Mit Hilfe der Stiftung wird das Museum stetig weiter aufgebaut. Auch die damaligen Techniken werden so in Erinnerung gebracht und am Leben gehalten.

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Das Museum

Liebevoll hat Giancarlo Raum für Raum nach Themen aufgebaut und mit den passenden Gerätschaften bestückt. So betritt man eine ganz eigene Welt mit besonderem Flair wenn man sich im Museum umschaut. Die Räume beinhalten viele Gerätschaften, die für die Bewirtschaftung der Ländereien und die Weiterverarbeitung der gewonnen Produkte dienten, darunter auch eine alte Weinpresse.

Fattoria

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In weiteren Räumen kann man dann einen Eindruck gewinnen, wie in den Häusern früher gelebt wurde. Von der Küche mit offenem Kamin zum Kochen, der einfachen Waschschale für den Abwasch bis hin zum besonders eingedeckten Tisch, wenn der Lehnsherr sich zum Essen angekündigt hat. In den Schlafräumen steht ein Bett aus der damaligen Zeit – noch mit Stroh ausgefüllt – denn das hat früher warm gehalten. Die wenige Kleidung die man besaß, füllt den Kleiderschrank und an ihr kann man die Zeichen der Zeit erkennen. Oft geflickt und repariert, damit sie möglichst lang getragen werden konnte.

Fattoria

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Traditionelles bäuerliches Mittagessen am Museum

Nach der Führung durch das Museum kann man sich einem gemeinsamen Mittagessen anschließen. Beginnend mit einem leckeren Aperitivo und ein paar Antipasti startet ein ausgedehntes Menü – man sollte sich nicht mehr allzuviel für den Tag vornehmen! Denn mit italienischer Gelassenheit, bei guter Gesellschaft und unter der toskanischen Sonne mit ein paar Gläsern Wein sitzt man gerne auch etwas länger-;).

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Giancarlo und Elia erwarteten uns mit dem üppig gefüllten Antipasti-Buffet zum Auftakt eines mehrgängigen Menüs.

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Essen und Genießen im Freien

Nach dem Antipasti-Buffett wurde als Vorspeise der frisch hergestellte Ricotta serviert. Dazu gefüllte Tomaten und Salat, gefolgt von einer leckeren Pasta. Hauptspeise war Lamm aus dem Ofen mit Karotten sowie Kartoffeln als Beilage. Zum Abschluss gab es Kuchen und Espresso. Eigentlich hatten wir uns noch eine Weinprobe im Anschluss vorgenommen, die wir aber aufgrund der vorherrschenden Temperaturen verkürzt haben. Dennoch war Anna so lieb und hat uns ein paar unserer prickelnden Favoriten zum Vergleich verkosten lassen.

Fattoria

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Die Kinder waren übrigens sehr gut aufgehoben während unseres Mittagessens am Museum. Denn die Esel, die beim angrenzenden Stallgebäude in der Sonne ruhten, freuten sich über einige Leckereien. Und auch die Enten nebenan waren natürlich interessant für unsere Kids.

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Komme ich aber zurück zum Essen und Genießen. Ich denke ja, dass gutes Olivenöl das Geheimnis aller leckeren Speisen ist! Und das findet man hier auf der Fattoria definitiv! Bei einer der Führungen über den Hof, die täglich stattfinden, kann man auch in einige Bereiche reinschnuppern und interessante Dinge entdecken.

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Die Ölmühle besichtigen

Die netten Viallinis geben sich größte Mühe, den Besuchern die Fattoria zu zeigen. Es wird erklärt worauf hier Wert gelegt wird und wie produziert wird. In die Hofküche und in die tägliche Keksproduktion haben wir euch ja schon in unserem vorigen Bericht einen Einblick gewährt und in die Käseproduktion im Beitrag s. oben. Aber auch die Ölmühle und der Weinkeller sind sehenswert! Die liebe Annette hat uns alles Wissenswerte über den Hof, die Produktion und die verschiedenen Bereiche erklärt. Die Ölproduktion war zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes zwar grad nicht im Gange, da keine Erntezeit für die Oliven war. Wir konnten uns aber anschauen wo das Öl abgefüllt wird und wie es gepresst wird. Nämlich hier noch ganz ursprünglich in einer Steinmühle, wenn auch bereits mit moderner Technik.

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Ölabfüllung

Natürlich wird jederzeit frisch abgefüllt solange Vorrat vorhanden ist und direkt im Anschluss lichtundurchlässig verpackt. Olivenöl ist sehr Lichtempfindlich und der Endverbraucher soll schließlich ein Qualitätsprodukte bekommen. Mein Sohn fand die Wickelmaschine, mit der die Kartons für den Versand sicher gemacht werden, allerdings viel interessanter. Das Öl des alten Jahrgangs wird nicht mehr verkauft sobald der neue Jahrgang verfügbar ist. Es wird aber auch nicht verschwendet – es ist ja trotzdem noch hervorragend. Es findet einfach Verwendung für die Produktion der Produkte und in der Küche der Fattoria.

Fattoria

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Weinkeller der Fattoria

Ich war sehr gespannt auf den Weinkeller, der vor Ort auf dem Gelände ist und war sehr froh, dass wir ihn besichtigen konnten, denn es war schon imposant anzuschauen. Die langen Reihen mit seinen riesigen Fässern, in denen der Wein lagert, sind wirklich beeindruckend. Aber seht mal was ich in den Reihen entdeckt habe: das schönste Fass ever mit dem Aufdruck der Fattoria!

Fattoria

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Biodynamischer Wein

Wir haben dann noch den ungefilterten Barriccato Bianco probiert, der aus 70% Chardonnay und 30% Viognier Trauben besteht. Das Besondere daran: Es ist der erste ungefilterte Weißwein, der die Platinmedallie als bester toskanischer Weißwein beim Decanter World Wine Award erhalten hat. Und das ist nur eine von vielen Auszeichnungen für Weine der Fattoria La Vialla. Eben diese Herstellweise macht den Agriturismo so besonders. Denn bei der Methode des ungefilterten Weines werden noch weniger Sulfite eingesetzt, als die biodynamische Regelung zulässt. Wer also gesundheitsbewusst lebt sollte also unbedingt diesen Wein versuchen – aber natürlich auch diejenigen die den Genuss lieben. Denn es ist ein leichter, sommerlicher Wein mit Noten von Pfirsich, Vanille und Zitrone, der sehr gut zu leichten Gerichten passt.

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Mittagessen unter dem Feigenbaum

Neben dem Mittagessen am Museum wird auch ein Mittagessen bzw. Abendessen am Haupthaus angeboten. Mindestens hier sollte man einmal teilgenommen haben. Und zwar nicht nur wegen dem großartigen Essen sondern allein wegen des Ausblicks. Vom Haupthaus aus kann man wunderbar über die Region blicken und das Essen unter einem riesigen Feigenbaum genießen!

Fattoria

Auch hier sitzen wir an einer langen Tafel in einer wunderbar zusammengewürfelten Gemeinschaft gemeinsam beim essen. Man kommt ins Gespräch mit Besuchern der Fattoria und Gästen, die ebenfalls dort Urlaub machen. Geselligkeit wird auf der Fattoria gross geschrieben!

Fattoria

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Die regionalen Köstlichkeiten schmecken umso besser in Gesellschaft und das ist eben das schöne hier auf La Vialla – denn dieser Atmosphäre kann sich keiner entziehen. Alle sind entspannt, angekommen im Urlaub oder genießen den Zwischenstopp auf ihrer Durchreise. Und so greift die toskanische Gelassenheit um sich…das nenne ich Dolce Vita!

Fattoria

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Ich überlasse Euch jetzt dem Träumen und berichte demnächst noch, was man in der näheren Umgebung so entdecken kann.

Bis dahin liebe Grüße,

Alessia

5 Kommentare

  1. In der Toscana waren wir noch nie, obwohl mich die Landschaft schon sehr reizt und Eure Berichte und Fotos hier zeigen mir, da muss ich auch mal hin… .
    Danke für die schönen Eindrücke, die Ihr uns hier gebt!

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